“Die Journalisten auf den richtigen Weg bringen”
Fiete Stegers am Samstag, den 9. Juni 2007Was machen die Mädels (und Jungs) im weißen Outifit eigentlich hier? Kurz nachgefragt, gute Laune allenthalben und die Molli-Lok rauscht im Hintergrund.
Was machen die Mädels (und Jungs) im weißen Outifit eigentlich hier? Kurz nachgefragt, gute Laune allenthalben und die Molli-Lok rauscht im Hintergrund.
Im Pressezentrum ist mir zu langweilig geworden. Draußen toben Schlachten, heißt es. Am Zaun sei die Hölle los. Ich starte meinen Feldversuch: mit dem Fahrrad zum Zaun - oder zumindest soweit es geht. Und das ganze in Zivil. Die gelbe Journalisten-Hundemarke verstecke ich unter meinem Hemd. Ich will ausprobieren, wie weit ich mit meinen Bürgerrechten komme. Schon eine Stunde später sollte ich mitten drin sein - in der Feldschlacht. Aber damit rechnet ja kein Mensch…
Während der Autoresizer gerade die Bilderauswahl für die Soundslides-Show runterskaliert, einmal für die Weltöffentlichkeit ein Auszug aus den Erlebnissen der vergangenen - kurzen - Nacht. Arbeit bis kurz nach Null, Anglernazi mit Eisernem Kreuz auf Brücke getroffen, Taxifahrer mit Baseball-Schläger (”Solange ich einen Ball im Handschuhfach habe, gilt das als Sportgerät” (und zeigt uns stolz denselbigen) oder “Der dient nur zur Provokation”), der gestorbenen Autobatterie, die morgen früh ausgetauscht wird und uns ein Einschlafen erst gegen drei Uhr morgens ermöglich hat, Thomas Roth, der uns stalkt (er hätte nur fragen müssen, wir hätten ihn mitbloggen lassen), Mandy, Cindy und Jaqueline im Service, Kevin in der Küche, illustre Runde mit den übrigen Gipfelbloggern, dem Kollegen Svensson und der hochgeschätzten Gastbloggerin Steffi.
… Schlange vor dem Kopierer, zwei Frauen hinter mir. Thema war erst das Mittagsmenu der Politiker, das aus Spargel mit Schnitzel bestand. “Nein, ich hab schon alle angerufen, die es wissen könnten - Schneewittchen und ihre sieben Spargelzwerge wollen uns nicht verraten, was es zum Abendessen gibt.”
Im Pressezentrum tickern unter den aktuellen Bildern die wichtigsten Nachrichten des Tages in Textform. Während laut dpa ein Dutzend vermummter Demonstranten einen vermeintlichen Polizisten in “Autonomen-Kleidung” verprügelten, tickerte bei uns der Hinweis durch, dass es von 18-21:00 ein reichhaltiges warmes Buffet gäbe, dazu eine Wiederholung der Begrüssung des Amerikanischen Präsidenten mit Frau Merkel.
Derweil sagte der Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Konrad Freiberg gegenüber der dpa bezugnehmend auf die Anzahl der eingesetzten 16.000 Polizisten: “Die Polizei ist personell am Ende” Hier müsse das letzte Aufgebot mobilisiert werden. Laut Informationen des Hamburger Abendblatts werden wohl noch eine vierstellige Zahl von Einsatzkräften hinzukommen.
Und wie ich grade merkte: Fiete hatte zeitgleich den selben Gedanken
Der Schreibtisch wird voller und voller - genauso wie der Posteingang. Und Fiete hat sich auch grade wieder zurück ins Basislager zu uns geschlagen.
Großartige Idee.
An jedem Arbeitsplatz: Dreifach-Steckdosenleiste, Modem analog, ISDN-Anschluss, einmal frei, einmal mit Telefon (T-Com Concept P212). Landose, Lampe. Schreibblock, Kugelschreiber, Bleistift, Radierer. Um die Ecke: kostenlose Kopierer, Faxe, Drucker, Fotodrucker. Belegte Brötchen, Süsskram, Eis, Kaffee- und Teestation, Schliessfächer. So lässt sichs arbeiten. Wir haben uns grade für die ersten Fotopools angemeldet, mal sehen was kommt.
Wobei ich den Möwengejaule-Klingelton vom Kollegen beim Japanischen Fernsehen gerne abstellen würde…
Revolte ist sexy. Das wissen wir und die Werbung ja schon lange. Mehr zur Bionade-Kampagne - ausgerechnet - bei der Welt. Das hübsche Fotomotiv vom Globalisierungskritiker im Mäcces liefern wir gelegentlich auch nach, wenn es uns irgendwo unterkommt und dann nicht schon wieder out ist.
(Für dieses Blog gilt trotzdem: “not sponsored by”. Obwohl wir beim Angebots eines Gratiskasten (oder anderer Gratifikationen noch mal mit uns diskutieren lassen würden).
Gerade saß ich mit dem Kollegen Stegers vor einer adretten Kneipe in Hamburg-Eimsbüttel. Letzte Vorbereitungen für die große Fahrt nach Heiligendamm planen. Und während wir uns gerade überlegen, ob wir Bettwäsche mitnehmen sollen oder nicht, da schiebt sich langsam, ganz langsam ein ziemlich schlecht getarnter Streifenwagen an die Kreuzung gegenüber. Wir werden beobachtet…
Die idee, um vier uhr morgens “wacht auf verdammte dieser erde” über das camp zu grölen, wurde nach kurzer diskussion verworfen.
Spree8 ist auf dem richtigen Weg.