Schwarze Blogs
Wenn sich einige Weblogs aus Solidarität zum “Schwarzen Blog” schwarz färben und sich für offen für einen gewaltsamen Widerstand aussprechen, zweifle ich mitunter an dem Recht auf Meinungsfreiheit. Für all diejenigen, die von hier bis zum nächsten Pflasterstein denken - mal hier lesen.
2007-06-06 at 4.36 pm
[…] durch Den Brechreiz unterdrückend… bei tAXMAN und Schwarze Blogs beim Gipfelblog « Bloggen über den […]
2007-06-06 at 4.56 pm
…schon blöd, wenn man sich von Meinungen, die einem nicht passen, oder Ausdrucksformen, die man doof findet, gleich in Zweifel über eines der wichtigsten Grundrechte stürzen lässt. Feines Projekt hier, aber das war dann wohl doch ein intellektueller Kurzschluß.
2007-06-06 at 5.14 pm
stimmt, ich find gewalt doof.
und wüsste nicht, in welchem grundrecht die verankert sein sollte. und auch nach reichlicher überlegung und einem guten mittagessen find ich gewalt doof und auch die verherrlichung derselben als profanes mittel zum durchsetzen von forderungen.
2007-06-06 at 5.26 pm
Also ich kann auch nicht wirklich nachvollziehen, wie man sich mit dem Schwarzen Block solidarisieren kann (stehen die überhaupt für irgendwas?). Wobei ich natürlich unterscheide zwischen diesem Block und den friedlichen Globalisierungskritikern, die gebrauch machen von ihrem Grundrecht der friedlichen Meinungsäußerung.
Wenn sich jemand mit dem S.B. solidarisiert, weiß er dann wirklich, wen er da unterstützt? Was ist so toll daran, sich unter friedliche Leute zu mischen und mit ihnen als Schutzschild und Deckung Gewalt gegen die Polizei auszuüben und damit billigend in kauf zu nehmen, andere Menschen zu verletzen?
Solidarität mit offensichtlichen Gewalttätern zu üben ist für mich auch hart am Rande der Meinungsfreiheit. Deswegen ist dieser Artikel für mich kein intellektueller Kurzschluss.
2007-06-06 at 5.29 pm
Stimmt. Gewalt is doof. Ob mit oder ohne Mittagessen. Deshalb gibt es auch kein Recht auf Gewalt. Hast Du ja auch schon gemerkt. Nur ging es darum nicht in deinem Beitrag. Dein Beitrag richtete sich nämlich gegen Leute, die mit Worten, in blogs, ihre Meinung äußern. Nämlich daß sie Gewalt gut finden. Und weil das ihre Meinung ist, heißt das Grundrecht, an dem du zweifelst, auch: Recht auf Meinungsfreiheit.
Dass manche Leute Gewalt gut finden, oder doof, dass sie andere auffordern, Gewalt anzuwenden, oder ihnen davon abraten, das kann man jetzt gut oder nicht gut finden. Es bleibt eine Meinungsäußerung - und ist noch keine Gewalt. Das eine geht mit Worten, das andere mit Pflastersteinen. Und das ist ein fundamentaler Unterschied. Deshalb ist das eine auch durch ein Grundrecht geschützt, das andere nicht.
Vielleicht denkst Du beim Abendessen nochmal drüber nach, ob du wirklich findest, dass man Leuten das Wort verbieten sollte, weil der Inhalt ihrer Rede doof ist.
Ich will jetzt hier kein hickhack anfangen. Denk einfach noch mal kurz in Ruhe drüber nach. War vielleicht ja nur ungeschickt formuliert… Schönen Tag noch.
2007-06-06 at 5.41 pm
Meinungsfreiheit ist auch hierzulande nicht grenzenlos. Dort, wo sie in Gewaltverherrlichung oder Gewaltverharmlosung umschlägt, ist sie ein Straftatbestand.
2007-06-06 at 5.41 pm
und wüsste nicht, in welchem grundrecht die verankert sein sollte.
Hoho. Absichtliches Missverstehen, welch’ rhetorisches Talent.
und auch nach reichlicher überlegung und einem guten mittagessen find ich gewalt doof und auch die verherrlichung derselben als profanes mittel zum durchsetzen von forderungen.
“Heut’ mach ich mir kein Abendbrot, heut’ mach ich mir Gedanken.”, hat Wolfgang Neuss mal gesagt.
Evtl. mal mehr überlegen und weniger essen? Wobei natürlich grundsätzlich nichts gegen gutes Essen gesagt sei.
Dein Problem ist, das du (zugegeben ineffektive Randale) mit grosser Geste ablehnst, aber wahrscheinlich gerne affirmativ vom “Gewaltmonopol des Staates” schwadronierst.
Du lehnst also Gewalt an sich überhaupt nicht ab (oder findest sie “doof”), sondern stehst lediglich auf der anderen Seite der Barrikade (der des bürgerlichen Staates, aka der Diktatur der Bourgeoisie).